Im Herbst 2022 haben wir das erste Mal mit der Hampton School for Boys in London Kontakt aufgenommen. Ein altes Foto von einer jüdischen Schulklasse in Herne hat das Projekt gestartet, das uns schließlich nach England geführt hat. Wir haben uns über mehrere Monate in unserem bilingualen Geschichtskurs intensiv mit dem Schicksal dieser Kinder während des zweiten Weltkriegs auseinandergesetzt. In Kleingruppen von jeweils drei bis vier Personen haben wir ein bestimmtes Kind zugeteilt bekommen und haben Archive, Gedenkstätten und Privatpersonen auf der ganzen Welt kontaktiert um herauszufinden was mit den Kindern passiert ist. Die Ergebnisse haben wir mit den Schülern aus England geteilt.

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Im Zuge des Projekts konnten wir das Stadtarchiv in Herne besichtigen, durften am Holocaust-Gedenktag im Kulturzentrum eine Rede halten und haben uns mit den Kindertransporten auseinandergesetzt, die tausende jüdische Kinder nach England gebracht und so gerettet haben.

Schon am Anfang der Zusammenarbeit mit der englischen Schule kam der Gedanke an eine Fahrt nach England auf. Im März 2024 wurde er in die Tat umgesetzt und wir waren mit den Geschichtskursen von Frau Mooshage und Herrn Schmitz und weiteren Schülerinnen und Schülern aus der Stufe 10 für fünf Tage in Eastbourne.

Nach der Anreise am Samstag ging es Sonntag mit einer Stadtführung durch Eastbourne los. Uns wurde der Strand und der Pier sowie die Innenstadt gezeigt, in welcher wir danach auch freie Zeit hatten. Nachmittags ging es, dem Wetter geschuldet, leider nicht zu den Seven Sisters, sondern nach Hastings, wo wir ebenfalls die Stadt erkundet haben.

Am Montag dann ein GANZ früher Start … nach London.  Wir wurden durch Jewish London geführt und haben so verschiedene Orte mit jüdischer Geschichte, wie zum Beispiel die Great Synagogue of London, gesehen. Die Führung endete an der Liverpool Station, wo zwei Statuen in Erinnerung an die Kindertransporte stehen, über welche wir ebenfalls gesprochen haben. Danach hatten wir natürlich auch noch Freizeit in London, während welcher wir uns verschiedenste Orte und Sehenswürdigkeiten angesehen haben. Persönliche Highlights von vielen waren Camden Town, St. James‘ Park, Chinatown und natürlich Big Ben, Westminster Abbey und Buckingham Palace.

Dienstag war schon der letzte richtige Tag in England, welchen wir in Brighton verbracht haben. Auch in Brighton ist eines der oben erwähnten Herner Kinder „gelandet“. Zuerst waren wir in der Brighton and Hove Progressive Synagogue, in welcher wir vieles über den jüdischen Glauben erfahren haben. Wir durften verschiedene Glaubensobjekte, wie eine Torah-Rolle, eine Menorah und eine Spice Box sehen und auch anfassen. Ebenfalls durften wir eine Kippah und einen Tallit anprobieren und dem Rabbi der Gemeinde Fragen stellen. Auch Brighton haben wir im Anschluss auf eigene Faust erkundet. Viele von uns zog es entweder in das große Einkaufszentrum der Stadt oder an den Brighton Palace Pier. Abends ging es dann, wieder in Eastbourne, in eine Pizzeria, in welcher wir als Abschluss der Reise alle gemeinsam gegessen haben. 

Mittwoch morgens konnten wir die letzten Stunden noch am Strand, welcher direkt vor dem Hotel lag, verbringen und haben noch ein Abschlussbild am Strand gemacht. Danach ging es auch schon wieder zurück nach Herne.

Alles in allem kann man sagen, dass die Englandfahrt für alle Beteiligten sehr schön sowie lehrreich war und wir mit mehr Wissen über die jüdische Gemeinschaft und den jüdischen Glauben, sowie tollen Erinnerungen nach Hause gefahren sind.

(mit kleinen Änderungen) von Lina Golloch